
Wer in Rotenburg ein gemeinsames Gesprächsthema sucht, wird bei der Verkehrsbelastung mit Sicherheit schnell fündig. Wiederkehrende Staus im Nadelöhr Mühlenstraße, ein gefährliches Miteinander in der Goethestraße oder die unattraktive Teilung der Großen Straße in zwei Teil-Fußgängerzonen bieten dafür bereits ausreichend Gesprächsstoff. Wer auf die Historie der Rotenburger Verkehrsprobleme zurückblickt gewinnt den Eindruck, dass deren Lösung einem gordischen Knoten gleicht, den auch das bald vorliegende Verkehrsentwicklungskonzept kaum lösen kann. Doch ist dem tatsächlich so?
Für eine echte Mobilitätswende in Rotenburg scheinen die jahrzehntealten Lösungsansätze einer autogerechten Stadt offensichtlich nicht geeignet. Gerade im innerstädtischen Bereich müssen andere Fortbewegungsarten attraktiver, Parkplätze an zentralen Orten zusammengefasst und moderne Verkehrs- und Parkleitsysteme eingeführt werden. Für eine kleine Kreisstadt wie Rotenburg (Wümme) ist dies bereits eine immense Herausforderung. Ohne eine aktive Unterstützung des Landes kaum vorstellbar. Deshalb haben wir unseren verkehrspolitischen Sprecher, Detlev Schulz-Hendel MdL, eingeladen. Ihm konnten wir bei einem Vor-Ort-Termin die Situation direkt vor Augen führen und dabei auch unsere Forderungen an die kommende Landesregierung unter höchstwahrscheinlich grüner Beteiligung mit auf den Weg geben:
- Schaffung eines gesonderten Förderprogramms „Smart City“ durch das Land Niedersachsen, in dessen Rahmen sich bspw. Maßnahmen intelligenter, digitaler Verkehrs- und Parkraummanagementlösungen in kleinen und mittleren Kommunen realisieren lassen.
- Stärkere Anreizsetzung im Rahmen der Förderprogramme zur Innenstadtentwicklung des Landes Niedersachsen für Maßnahmen, die Fuß- und Fahrradverkehr priorisieren.
- Stärkung der örtlichen Bahnanbindung durch die Sicherstellung/Schaffung eines attraktiven Angebots Richtung Verden, die Reaktivierung der Personenverkehrs Richtung Bremervörde sowie die Anbindung Rotenburgs an den Fernverkehr.
- Schaffung von Fördermöglichkeiten durch das Land Niedersachsen zur Erstellung kommunaler Hitzeaktionspläne mit Blick auf die zunehmend längere Dauer von Hitzeperioden auch in Norddeutschland. Ziel: Hitzeresiliente Verkehrswege. Hierbei ist insbesondere auch die kühlende Wirkung durch eine entsprechende innerstädtische Straßen- und Fassadenbegrünung zu berücksichtigen.