Grünes Forum ROW: Nachhaltige Stadtentwicklung braucht die Kommune als Vorbild

Das erste Grüne Forum ROW zum Thema „Chancen der Green Economy für eine nachhaltige Stadtentwicklung“ konnte sich über eine gesellschaftlich breit aufgestellte Teilnehmerschafft freuen. Entsprechend vielseitig gestaltete sich die Diskussion des Themas. Die Grundlage der Diskussion bildete ein Impulsvortrag von Annette Schimmel, Projektleiterin “Green Economy” der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung. 

Aus ihrer Sicht liegt eine nachhaltigere Wirtschaftsweise im ureigenen Interesse der Unternehmer*innen. Alleine die Energiekosten verursachen in vielen Branchen kontinuierlich steigende Kosten. Hier kann beispielsweise eine durch Bundesmittel geförderte und für die Unternehmen kostenlose umfassende Energieberatung ein attraktives Angebot einer kommunalen Wirtschaftsförderung sein. 

Darüber hinaus steigt auch bei den Konsument*innen weiterhin das Interesse an nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen. Frau Schimmel zufolge werden sich alleine die Umsätze in den zentralen Umwelttechnologien in Deutschland bis 2025 auf über 700 Mrd. Euro verdoppeln. Zentrale Umwelttechnologien befassen sich z. B. mit Energiespeicherung und -effizienz, Rohstoffeinsparung, nachhaltiger Mobilität, Kreislaufwirtschaft oder nachhaltiger Wasserwirtschaft.

Dieses Wachstum bietet auch im kommunalen Raum Chancen, Unternehmen aus diesem Bereich für sich vor Ort zu gewinnen und Startups zu fördern. Die Empfehlung von Frau Schimmel ist hier eindeutig: „Hier muss eine kommunale Wirtschaftsförderung aktiv und im direkten Kontakt um solche Unternehmen werben.“

Weiterhin hat sich der Fachkräftemarkt in Deutschland inzwischen in einen sogenannten Arbeitnehmermarkt gewandelt. Diese Entwicklung versetzt die Arbeitgeber in einen zunehmenden Wettbewerb um Arbeitskräfte miteinander. Für die wirtschaftliche Attraktivität einer Kommune ist es damit aus Frau Schimmels Sicht auch wichtig, ihre Gewerbegebiete sowohl durch soziale Einrichtungen als auch freizeitorientierte Angebote direkt vor Ort qualitativ aufzuwerten. Das Arbeitsumfeld gewinnt bei der Entscheidung eines Unternehmens für seine Ansiedlung zunehmend an Bedeutung. Damit entwickelt es sich zwangsläufig zu einem wesentlichen Attraktivitätsfaktor einer Kommune als Wirtschaftsstandort. 

Sowohl der Impuls als auch die anschließende Diskussion halten an diesem Abend im Rotenburger Rathaus zentrale Herausforderungen für eine auch zukünftig erfolgreiche kommunale Wirtschaftsförderung fest. Diese müssen die Kommunen jedoch nicht alleine bewältigen. Unterstützung bieten inzwischen unterschiedlichste Organisationen und Beratungsunternehmen. Die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen e.V. ist hier nur eines der etablierten Büros, mit dem sich aus Sicht der Rotenburger Grünen sowohl im Rahmen der städtischen Wirtschaftsförderung als auch des aktuell laufenden Stadtentwicklungsprozesses genauer befasst werden sollte. 

Als zentrales Ergebnis lässt sich festhalten, dass eine nachhaltige Stadtentwicklung nur funktioniert, wenn die Kommune selbst als Vorbild voranschreitet.